Wie ernähre ich einen Welpen?

Um eine optimale Versorgung mit Nährstoffen zu gewährleisten, sollten Sie Ihren Welpen art- und bedarfsgerecht füttern. Welpen brauchen hoch verwertbares Fleisch. Ab dem 2. Monat dürfen Sie ihm folgende Menüs verfüttern:

  • Welpenmenü Swiss Rind mit Bio Kürbis
  • Hirsch mit Bio Kürbis
  • Wild-Special
  • Swiss Rind mit Bio Karotten
  • Swiss Poulet mit Bio Karotten
  • DarmBalance Swiss Rind

Wichtig ist, dass Sie bei der Ernährung Ihres Welpen auf ein ausgewogenes Verhältnis bei Spurenelementen (Mangan, Kupfer, Zink) und Mineralstoffen wie Calcium und Phosphor achten, sowie den allgemein erhöhten Bedarf an Nährstoffen optimal abdecken

Wir empfehlen für eine art- und bedarfsgerechte Ration für Welpen unsere Schongegarte Nassnahrung oder unsere Schlabbimenüs mit unserem Power-Puppy sowie einer Omega-3 und Omega-6 Quelle zu ergänzen.

Weitere Infos dazu finden Sie hier: Alleinfuttermittel vs. Ergänzungsfuttermittel

Sobald Ihr Welpe ausgewachsen ist, wechseln Sie vom Power-Puppy auf unser Navimin. Ein erwachsener Hund benötigt keine erhöhte Menge an Nährstoffen in seiner Nahrung, das Navimin ist für einen erwachsenen Hund bedarfsdeckend.

Rohe, fleischige Knochen sind natürliche Lieferanten von Calcium und Mineralstoffen und dürfen verfüttert werden, solange Ihr Welpe diese gut verträgt. Beim Zahnwechsel benötigt ein Welpe mehr Calcium. 

Da im Welpenalter respektive im Wachstum des Hundes schnell Fehler passieren respektive es zu einer Unter- oder Überversorgung kommen kann, empfehlen wir Ihnen, bei uns eine Ernährungsberatung für Ihren Welpen zu buchen. Wir erklären Ihnen alles im Detail, erstellen Ihnen einen individuellen Ernährungsplan für Ihren Welpen und stellen Ihnen eine Wachstumskurve zur Verfügung. Zur Ernährungsberatung

 

Wie erstellt man einen Futterplan für Welpen?

Die Unterschiede zum erwachsenen Hund bestehen in der:

  • Futtermenge
    Welpen benötigen mehr Futter aus ein ausgewachsener Hund
     
  • Häufigkeit der Fütterung
    Welpen sollten 4mal pro Tag gefüttert werden. Ab dem 6. Monat können Sie auf zwei Mahlzeiten am Tag reduzieren. Bitte beachten Sie, dass Kauartikel und Snacks von der täglichen Futtermenge abgezogen werden müssen, damit der Welpe nicht überfüttert wird

     

  • Anpassung der Knochenfütterung
    Auch Welpen dürfen Knochen essen. Bitte nur weiche Knochen verfüttern (Hühnerhälse, Kalbsbrustbein, Lammbrustbein…).
    Hinweis für Besitzer, die das Futter selbst zusammenstellen: Weiche Knochen enthalten weniger Kalzium als harte Knochen. Deshalb muss der Anteil angehoben werden auf ca. 20% der Gesamtration (Richtwert).

 

Ergänzend zu unserer schongegarten Nassnahrung, unserer Barf- oder Trockennahrung können Sie folgendes füttern:

  • Rohe, fleischige Knochen sind natürliche Calcium-Lieferanten. Sie funktionieren als natürliche Zahnbürste. Durch das Kauen werden die Zähne abgerieben. Zudem befriedigen Sie das grosse und vergnügliche Kaubedürfnis eines Welpen. Knochen wie auch Gräten dürfen ab der 9. Woche roh verfüttert werden, auf gar keinen Fall aber gekocht, da gekochte Knochen splittern können. Verfüttert werden dürfen: Poulethälse, Pouletflügel, Pouletkarkassen, Truthahnhälse, Lammbrustbein usw.
  • Rohe Fleischstücke können auch als natürliche Zahnbürste eingesetzt werden. Auch auf ihnen muss der Welpe ordentlich kauen, was den Abrieb der Zähne begünstigt.
  • Naturbelassene Kauartikel erfüllen auch die Aufgabe der Zahnbürste und stillen das Kaubedürfnis. Achten Sie auf gute Qualität. Meiden Sie Kauartikel mit Zucker, Zusatz-und Konservierungsstoffen. Füttern Sie nicht zu harte Kauartikel. Alles was sie mit dem Fingernagel eindrücken können, ist geeignet.  

Hinweis: Bitte den Welpen und auch ausgewachsene Hunde mit Kauartikeln nie unbeaufsichtigt lassen. Sie könnten sich verschlucken und daran ersticken.

Orale Toleranz

Überfordern Sie den Organismus des Welpen nicht. Geben Sie ihm nicht zu viele verschiedene Zutaten auf einmal zu fressen. Die orale Toleranz ist nicht angeboren und entwickelt sich im Alter von 4 Wochen. Damit ist eine bestimmte Zeitspanne gemeint, in der der Magen-Darm-Trakt die unterschiedlichen Nährstoffe als solche erkennt und nicht als Fremdkörper einstuft und dadurch keine immunologische Abwehrreaktion im Darm auslöst. Erkennt der Organismus die einzelnen Nährstoffe nicht, ist eine allergische Reaktion die Folge (Durchfall, Erbrechen, Entzündungen und Hautreaktionen).

In industriellem Fertigfutter sind bis zu 30 unterschiedliche Nährstoffe enthalten, weshalb eine Ausbildung der oralen Toleranz für die verschiedenen Stoffe praktisch unmöglich ist. Das Immunsystem, welches sich noch in der Entwicklung befindet, ist damit völlig überfordert. Nahrungsunverträglichkeiten und Allergien können entstehen.

 

Langsam wachsen

Ein Welpe darf nicht zu schnell wachsen. Insbesondere bei grossen Rassen kann eine zu schnelle Gewichtszunahme Langzeitschäden nach sich ziehen, da keine optimale Reife des Körperbaus erfolgen konnte. Mit einer art- und bedarfsgerechten Ernährung wächst das Tier automatisch langsamer als wenn es mit einem auf Kohlenhydraten basierendem industriellen Futter gefüttert wird.

 

Ist Fertigfutter sicherer für Welpen?

Industrielles Fertigfutter garantiert eine ausreichende Versorgung des Welpen mit Nährstoffen. Da ist alles drin was der Welpe braucht. Einen Hund erst im Erwachsenenalter auf Barf, eine Kochration oder Nassnahrung umzustellen ist genauso absurd, wie wenn man ein Kind im ersten Lebensjahr nur mit einem industriell verarbeiteten Fertiggericht ernähren würde und erst nach diesem Jahr auf frische Nahrungsmittel umsteigen würde.

Das Rudel teilt das Beutetier. Vom Welpen bis zum Senior. In der Natur ist der Hase nicht mit «für Welpen», «für Senioren» etc. beschriftet. Eine artgerechte Zusammensetzung aus echten Lebensmitteln mit hohem Nährstoffgehalt ist unverzichtbar. Alles andere ist gutes Marketing.

 

Mit Getreide oder lieber getreidefrei?
Diverse Hunde reagieren heute, wie auch viele Menschen, empfindlich auf Gluten im Getreide. Jedoch ist eine angepasste Menge an Getreide oder auch glutenfreiem Getreide wie Reis, Amaranth, Quinoa oder Hirse für Welpen wie auch Hunde nicht schlecht. Was aber nicht sein sollte ist, dass der Hauptbestandteil des Futters aus Getreide besteht. Leider ist ein hoher Getreideanteil heutzutage in vielen Tierfuttern fester Bestandteil. Getreide ist, je nach Qualität, billig einzukaufen und wird sehr gerne als Streckmittel/Füllstoff in der Tiernahrung eingesetzt.

Besserfresser bietet ausschliesslich glutenfreie Menüs für Hunde an. Die Menge an glutenfreiem Getreide in unserer Nahrung ist sehr gering.

 

Weshalb wir besonders bei Welpen von einer reinen Trockenfutterfütterung abraten:

Unsere Trockenfutterprodukte erfüllen alle gesetzlichen Anforderungen an ein Alleinfuttermittel, sie decken den Nährstoffbedarf eines Hundes gemäss geltenden Standards.

Trotzdem empfehlen wir nicht, Hunde ausschliesslich mit Trockenfutter zu ernähren. Trockenfutter, unabhängig von Marke oder Zusammensetzung, ist ein hochverarbeitetes Fertigprodukt. In der Natur ernährt sich kein Lebewesen sein Leben lang ausschliesslich von einem einzigen industriell hergestellten Produkt.

Der Feuchtigkeitsgehalt von Trockenfutter liegt in der Regel bei rund 10 %.
Ein Kaninchen hingegen weist einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 70–80 % auf.
Der Körper des Hundes ist bei ausschliesslicher Trockenfutterfütterung somit dauerhaft leicht dehydriert.

Das führt dazu, dass der Organismus beginnt, die fehlende Flüssigkeit aus Knochen, Magensäure und Urin zu entziehen.
Die Körpersäfte werden dadurch stark konzentriert, und der pH-Wert verschiebt sich ins Saure.
Dies kann eine generelle Übersäuerung des Körpers begünstigen, und der Mangel an Feuchtigkeit in den Knochen kann zu Problemen des Bewegungsapparats führen.

Hinweis: Auch in Wasser eingeweichtes Trockenfutter kann den Mangel an natürlicher Feuchtigkeit nicht ausgleichen.
Das im Futter enthaltene Wasser wird vom Körper nicht in gleicher Weise verwertet wie die Feuchtigkeit aus frischen Lebensmitteln wie hochwertigem Fleisch oder Gemüse.

Ergänzen Sie daher das Trockenfutter Ihres Hundes so oft wie möglich mit frischen, natürlichen Lebensmitteln, z. B.:

  • Gekochtes oder rohes Poulet- oder Rindfleisch, Hackfleisch, Fisch usw.
  • Hüttenkäse, Naturjoghurt andere Milchprodukte
  • Gedünstetes oder fein geraspeltes Gemüse
  • Beeren
  • Eier (roh, als 3-Minuten-Ei, Rührei oder Spiegelei)
  • Unsere schonend gegarte Nassnahrung
  • Unsere reinen Fleischwürste, entweder in roher oder gekochter Form

Diese Ergänzungen können die Verdauung, Vitalität und langfristige Gesundheit Ihres Hundes positiv beeinflussen.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Frischere, weniger stark verarbeitete Nahrung kann etwa eine bessere Verdaulichkeit haben, die Mikrobiom-Vielfalt verbessern und damit gesündere Haut, Fell und Verdauung fördern. Beispiele siehe unten.

Wichtiger Hinweis:
Verwenden Sie keine kohlenhydratreichen Zutaten (z. B. Kartoffeln, Reis, Teigwaren, Brot, Haferflocken etc.) als Ergänzung zum Trockenfutter. Trockenfutter enthält aufgrund des Herstellungsprozesses bereits reichlich Kohlenhydrate. Durch zusätzliche stärkehaltige Lebensmittel würde der Proteinanteil in der Gesamtration weiter sinken, was langfristig ungünstig für die Muskulatur, den Stoffwechsel und die allgemeine Vitalität Ihres Hundes sein kann.

Relevante Studien
1. Eine Studie mit gesunden Hunden verglich eine „mild gegarte human-grade“ Diät mit Extrudat (Trockenfutter) und fand, dass die frischere Diät deutliche Veränderungen im Kot-Mikrobiom zeigte sowie geringere Werte für bestimmte Entzündungs- bzw. Stressgene.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35965387/


2. Eine andere Studie zeigte, dass Hunde, die eine frische Diät erhielten, eine höhere Haut-Mikrobiom-Diversität hatten im Vergleich zu Hunden, die ausschliesslich Trockenfutter erhielten.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35892531/


3. Eine Untersuchung fand, dass Trockenfutter im Herstellungsprozess (Extrusion, Hocherhitzung) negative Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Aminosäuren und Lipiden haben kann im Vergleich zu weniger stark verarbeiteten Fleisch-basierten Formulierungen.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35739874/


4. Ein Beobachtungsstudie zeigte, dass eine Ernährung mit stark verarbeiteten Produkten (Trockenfutter) bei jungen Hunden mit höherem Risiko für chronische Enteropathien (Darmkrankheiten) im späteren Leben assoziiert war.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36759678/

 

Achtung! Nicht geeignet oder sogar giftig sind:
Künstliche Süssstoffe, Stevia, Birkensirup, Xylit (Birkenzucker), rohe Bohnen, Auberginen, Avocados, gelbe und grüne Peperoni, Quitten, Obstkerne, rohe Hülsenfrüchte, Zwiebelgewächse, rohe Kartoffeln, Weintrauben und Rosinen, rohe Holunderbeeren, Schokolade/Kakao. Diese Liste ist nicht abschliessend.

Buchen Sie eine Ernährungsberatung für Ihren Welpen. Wir freuen uns Ihrem kleinen Fellknäuel eine optimale Ration zusammen zu stellen.

 

Vorsicht im Welpenalter mit einer Giardieninfektion

Giardien sind kein seltenes Problem – besonders bei Welpen.
Rund 3–15 % aller Hunde und Katzen sind betroffen, und rund 70 % der Fälle betreffen Jungtiere.
Ihr Immunsystem ist noch nicht vollständig ausgereift, was sie besonders anfällig für diese Parasiten macht.

Giardien sind hochansteckend. Die Parasiten heften sich an die Darmschleimhaut und beeinträchtigen dort die Aufnahme lebenswichtiger Nährstoffe – ein ernst zu nehmendes Problem bei Welpen mit erhöhtem Energie- und Nährstoffbedarf.

Bleibt die Infektion unbehandelt oder wird sie nicht ganzheitlich therapiert, kann dies gravierende Folgen haben: Abmagerung, Wachstumsstillstand oder Entwicklungsverzögerungen.
Durch die Schädigung der Darmschleimhaut kann ausserdem ein sogenanntes Leaky-Gut-Syndrom (durchlässiger Darm) begünstigt werden. Wird der entstandene Schaden durch die Giardieninfektion nicht ganzheitlich aufgearbeitet bei Welpen, kann dies langfristige Folgen für deren Gesundheit haben.

In unserem Webinar klären wir Hundehalter:innen ausführlich darüber auf, wie ein ganzheitliches Vorgehen bei einer Giardieninfektion aussieht – von der Ernährung über die Darmsanierung bis hin zur Stärkung der Abwehrkräfte. Mehr Infos zu unserem Webinar finden Sie hier: Giardien im Fokus

Weitere hilfreiche Informationen über Giardien-Infektionen finden Sie in unserer PDF-Datei:

Wie füttere ich einen Hund bei einer Giardieninfektion?

  • Hochwertiges Muskelfleisch und Gemüse
  • Artgerechte und Bedarfsorientierte Menge an Kohlenhydrate (max. 5-10%)
  • Moro’sche Suppe (Oligosaccharide haben eine natürliche Antibiotische Wirkung)
  • Omega-3-Fettsäuren Supplementieren (entzündungshemmende Wirkung, Funktionssteigerung der Tight Junctions)
  • Fasern wie Flohsamenschalen, Leinsamen (dienen als Präbiotika für die Bakterien)
  • Ballaststoffreiche Ration
  • Nicht verfüttern: Trockenfutter, Kauartikel mit hohem Bindegewebsanteil
 
Da im Welpenalter respektive im Wachstum des Hundes schnell Fehler passieren oder es zu einer Unter- oder Überversorgung kommen kann, empfehlen wir Ihnen, bei uns eine Ernährungsberatung für Ihren Welpen zu buchen. Wir erklären Ihnen alles im Detail, erstellen Ihnen einen individuellen Ernährungsplan für Ihren Welpen und stellen Ihnen eine Wachstumskurve zur Verfügung. Zur Ernährungsberatung

 

«Du bist was du isst»