Katzen sind reine Fleischfresser. Ihne fehlt das Enzym (Amylase) weshalb eine Katze Getreide nicht effektiv verdauen kann. Der Mageninhalt einer Maus weist ca. 3% Getreide auf. Da die Maus die Enzyme zur Getreideverdauung besitzt wurde dieses aber bereits aufgespalten und kann somit auch von der Katze verdaut werden. Getreide hat keinen Mehrwert für Katzen. Im Gegenteil: Getreide kann dem Katzenorganismus schaden und hat unserer Meinung nach in der Katzennahrung nichts verloren. Leider ist ein hoher Getreideanteil heutzutage in vielen Tierfuttern fester Bestandteil. Getreide ist sehr billig einzukaufen und wird sehr gerne als Streckmittel/Füllstoff in der Tiernahrung eingesetzt.
Besserfresser bietet ausschliesslich Menüs für Katzen mit einem maximalen glutenfreien Getreidegehalt von 2% an.
Weshalb wir von einer reinen Trockenfutterfütterung abraten:
Unser Trockenfutter erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen an ein Alleinfuttermittel, es deckt den Nährstoffbedarf einer Katze gemäss geltenden Standards.
Trotzdem empfehlen wir nie, Katzen ausschliesslich mit Trockenfutter zu ernähren. Trockenfutter, unabhängig von Marke oder Zusammensetzung, ist ein hochverarbeitetes Fertigprodukt. In der Natur ernährt sich kein Lebewesen sein Leben lang ausschliesslich von einem einzigen industriell hergestellten Produkt.
Ergänzen Sie daher das Trockenfutter Ihrer Katze so oft wie möglich mit frischen, natürlichen Lebensmitteln, z. B.:
-
Gekochtes oder rohes Poulet- oder Rindfleisch, Hackfleisch, Fisch usw.
-
Hüttenkäse, Naturjoghurt andere Milchprodukte
-
Wenig gedünstetes oder fein geraspeltes Gemüse
-
Beeren
-
Eier (roh, als 3-Minuten-Ei, Rührei oder Spiegelei)
-
Unsere schonend gegarte Nassnahrung
-
Unsere reinen Fleischwürste, entweder in roher oder gekochter Form
Diese Ergänzungen können die Verdauung, Vitalität und langfristige Gesundheit Ihrer Katze positiv beeinflussen.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Frischere, weniger stark verarbeitete Nahrung kann etwa eine bessere Verdaulichkeit haben, die Mikrobiom-Vielfalt verbessern und damit gesündere Haut, Fell und Verdauung fördern. Beispiele siehe unten.
Wichtiger Hinweis:
Verwenden Sie keine kohlenhydratreichen Zutaten (z. B. Kartoffeln, Reis, Teigwaren, Brot, Haferflocken etc.) als Ergänzung zum Trockenfutter. Katzen sind reine Fleischfresser und benötigen überhaupt keine Kohlenhydrate. Trockenfutter enthält aufgrund des Herstellungsprozesses bereits reichlich Kohlenhydrate. Durch zusätzliche stärkehaltige Lebensmittel würde der Proteinanteil in der Gesamtration weiter sinken, was langfristig ungünstig für die Muskulatur, den Stoffwechsel und die allgemeine Vitalität Ihrer Katze sein kann.
Bei Fragen zur optimalen Ergänzung des Trockenfutters beraten wir Sie gerne individuell.
Relevante Studien
1. Effects of Different Processed Diets on Growth Performance, Blood Parameters, Hair Quality and Fecal Microbiota in Ragdoll Cats (2024) - Verglich bei Ragdoll-Katzen drei Diäten: extrudiert trocken (ED), gekocht Fleisch (CM) und rohes Fleisch (RM). Ergebnis: sowohl die gekochte Fleisch- als auch die rohe Fleischdiät verbesserten Verdauung, Fellqualität und Mikrobiota gegenüber der extrudierten Diät.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39335318/
2. The Effects of Nutrition on the Gastrointestinal Microbiome of Cats (2020) — Übersichts- und Vergleichsstudie, die darlegt, dass bei Katzen, die rohe oder wenig verarbeitete Diäten erhielten, andere Mikrobiomprofile gefunden wurden als bei extrudiertem Futter.
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7329990/
3. Eine Studie mit gesunden Hunden verglich eine „mild gegarte human-grade“ Diät mit Extrudat (Trockenfutter) und fand, dass die frischere Diät deutliche Veränderungen im Kot-Mikrobiom zeigte sowie geringere Werte für bestimmte Entzündungs- bzw. Stressgene.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35965387/
4. Eine andere Studie zeigte, dass Hunde, die eine frische Diät erhielten, eine höhere Haut-Mikrobiom-Diversität hatten im Vergleich zu Hunden, die ausschliesslich Trockenfutter erhielten.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35892531/
5. Eine Untersuchung fand, dass Trockenfutter im Herstellungsprozess (Extrusion, Hocherhitzung) negative Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Aminosäuren und Lipiden haben kann im Vergleich zu weniger stark verarbeiteten Fleisch-basierten Formulierungen.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35739874/
6. Ein Beobachtungsstudie zeigte, dass eine Ernährung mit stark verarbeiteten Produkten (Trockenfutter) bei jungen Hunden mit höherem Risiko für chronische Enteropathien (Darmkrankheiten) im späteren Leben assoziiert war.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36759678/