Was tun bei Verdauungsproblemen?

Die Bandbreite an Ursachen für Verdauungsprobleme ist fast so gross wie deren Symptome.

Ursachen:

  • Der Hund hat ungeeignete oder giftige Substanzen gefressen. Kontaktieren Sie umgehend Ihren Tierarzt.
  • Die Ernährung: Ihr Hund verträgt etwas in seiner Nahrung nicht (Getreide, Gluten, zu viel Protein, zu viel Fett, Zusatzstoffe etc.), was unteranderem zu Entzündungen im Verdauungstrakt führen kann.
  • Futtermittelallergie oder Futtermittelunverträglichkeit: Der Hund reagiert auf eine oder mehrere Zutaten oder Zusatzstoffe allergisch oder unverträglich.
  • Angst und Stress: Verdauungsprobleme können auch bei Angst und Stress auftreten.
  • Würmer: Verdauungsbeschwerden können durch Würmer ausgelöst werden. Testen Sie Ihren Hund regelmässig auf Würmer mit Hilfe des  Wurmchecks.
  • Medizinische Ursache: Der Hund kann unter einem medizinischen Problem leiden, welches zu Verdauungsproblemen führt. Ein Tierarzt sollte kontaktiert werden.
  • Sensible Verdauung: Wie unter den Menschen gibt es auch bei den Hunden Individuen mit einer sensiblen Verdauung. Das kann seinen Ursprung in der genetischen Veranlagung, der Zusammensetzung des Futters oder der medizinischen Vorgeschichte haben, niemand weiss das genau.

Sollte der Verdauung eine Pause gegönnt werden?
Früher wurde oft dazu geraten, das Tier für 12-24 Stunden fasten zu lassen um der Verdauung eine Paus zu gönnen. Heutzutage wird einem nicht mehr dazu geraten. Wir empfehlen die Tiere für 4-5 Stunden nicht zu füttern um etwas Ruhe rein zu bringen, danach aber sollten aus unserer Sicht, wieder kleine Portionen Futter angeboten werden, damit es nicht zur Übersäuerung des Magens kommt. Auch für den Darm ist eine Nahrungszufuhr besser um die Darmzellen intakt zu halten. Es hat sich als hilfreich erwiesen, den Tieren mehrere kleine Mahlzeiten (ausschliesslich Schonkost) am Tag anzubieten. 

 

Kochen Sie Ihrem Hund eine Moro’sche Karottensuppe
Dies ist ein altbewährtes Heilmittel aus der Humanmedizin. Beim Kochen der Karotten entstehen kleinste Zuckermoleküle (Oligosaccharide). Sie sind den Darmrezeptoren zum Verwechseln ähnlich, so dass die Bakterien statt an der Darmwand an den Zuckermolekülen andocken und einfach ausgeschieden werden. Auf diese Weise kommt die Darmflora wieder ins Lot.

Zutaten:
¾ Karotten
¼ Poulet-Fleisch (nicht zwingend notwendig, dient lediglich der Akzeptanz)
1 Prise Meersalz (um die verlorenen Elektrolyte wieder zuzuführen)

Zubereitung:
Kochen Sie die Karotten mindestens 1.5 Stunden lang. Das Fleisch können Sie gegen Ende der Kochzeit mitkochen.

Servieren Sie die Suppe lauwarm. Füttern Sie mehrmals täglich kleine Portionen. Sie können mehrere Liter auf einmal kochen und die Suppe über mehrere 1-7 Tage verfüttern. Sie hält sich problemlos im Kühlschrank.
Sobald die Verdauungsbeschwerden verschwunden sind, dürfen Sie langsam mit unserem Magen/Darm schonend Menü aufbauen. Füttern Sie hierzu zu Beginn ¾ Suppe und ¼ Menü. Wird das gut vertragen, erhöhen Sie nach und nach den Anteil am «Magen/Darm schonend Menü».

Hinweis: Bei Allergikern bei der gefütterten Fleischquelle bleiben und nicht wechseln.

 

Was ist Schonkost?

Schonkost besteht aus hochverdaulichen und fettarmen Zutaten:

Tierisch: Muskelfleisch, Herz,Zunge, Milchprodukte (Hüttenkäse, Magerquark), Eier

Kohlenhydrate: Müssen ausreichend aufgeschlossen sein. Das heisst, es muss lange genug gekocht werden. Als Richtwert kochen Sie die Kohlenhydrate 10min länger als für sich selber, also bis diese richtig matschig sind. In Flockenform aufbereitete Kohlenhydrate sind ebenfalls leicht verdaulich (Reisflocken, Hirseflocken, Haferflocken…)

Füttern Sie mehrere kleine Mahlzeiten. Vorsicht. Die Fütterungspausen sollten nicht länger als 6-8 Stunden betragen (Übersäuerung des Magens). Zum Beispiel kleine Portion vor dem Schlafengehen und umgehend nach dem Aufstehen.

Klassisches Schonkost-Rezept für einen 20kg Hund:

  • 260g Pouletfleisch (Rohgewicht)
  • 260g Reis (Rohgewicht)
  • 260g Karotten (Rohgewicht)

 

Diese Ration dient als Beispiel und ist ein Richtwert und sollte nicht länger als 14 Tage ohne Mineralienpräparat und Öle verfüttert werden.  

Hinweis: Die Rezepte dürfen keinesfalls als Ersatz für eine Tierärztliche Therapie verstanden werden.

 

Leidet Ihr Hund akut oder immer wieder an Verdauungsproblemen? Gerne überprüfen wir mit Ihnen Ihre bisherige Ration und erstellen Ihnen gegebenenfalls einen angepassten individuellen Ernährungsplan für Ihren Hund. Buchen Sie hier eine Ernährungsberatung.